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 Geographie-Exkursion Tharandter Wald

Geographie-Exkursion Tharandter Wald

Bodenlehrpfad, 29. April 2022

Das im Lehrplan der zehnten Klasse vorgesehene Thema, Geofaktor Boden, gilt nicht als das zugkräftigste im Portfolio. Die Assoziationen reichen
von Sand, Lehm, bis Humus, Regenwurm und Schwarzerde und Braunerde. Die Grundschulen und Kindergärten haben also gute Arbeit geleistet und doch braucht es eine Lernprogression zu Bodenarten und Bodentypen und Podsol, Gley und Moder, Mull und Rohhumus. In unserer näheren Umgebung finden sich drei Bodenlehrpfade, im Elbsandsteingebirge, in der Leipziger Tieflandsbucht und im Tharandter Wald.

Letzterer ist etabliert durch die Fakultät der Forstwissenschaften der TUD. Nach der theoretischen Vorbereitung im Unterricht haben wir den Bodenlehrpfad erkundet und bearbeitet. Ein Aprilmorgen kann noch frisch sein und so sind wir aus dem schon sonnigen Dresden in das noch nebelverhangene Hartha aufgebrochen. Die Schüler hatten die Aufgabe, die Böden und deren Aufschlüsse an Beispielen selbst zu beschreiben. Das heißt vor allem, anzufassen, zu riechen, zu kosten, zu testen. In der Natur sind immer viele Einflussgrößen parallel am Wirken und viele Idealtypen und Modelle lassen sich nicht eins zu eins wiederfinden und abarbeiten. Im intensiven Gespräch in der Landschaft entsteht dann ein Gefühl für die Vielfalt der Natur, der Einflussgrößen und dafür, dass auch Böden eine Biographie haben.
Es ist eine immer wieder neu zu machende Erfahrung. Am Konkreten wächst die Erkenntnis und passiert das Leben.

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Jörg Köhler

Ergänzung des begleitenden Co-Klassenlehrers:

Mit unserer Klasse unterwegs zu sein, ist – nach schier endlosen Einschränkungen - neuerlich ein Geschenk. Ich war auch neugierig auf den wissenschaftlichen Mehrwert dieses so empfundenen „Ausflugs“ mit unseren Schützlingen. Tatsächlich war es beides: Wandertag und Unterrichtstag, inklusive Freude an beidem. 

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Ich konnte mich zurücknehmen, der Kollege, der vom Fach war, übernahm die profunde Führung. Die Schüler waren mit Energie dabei und so war es eine Freude, mit ihnen durch den nasskühlen und frischen Forst zu marschieren, immer wieder anzuhalten und den Köhlerschen Erklärungen zu lauschen. Ein lehrreicher Tag, ein guter Tag! 

Der Plan ist, etwas Ähnliches mit meinen Fächern, also Kunst und Literatur zu machen. Das Seifersdorfer Tal wäre dafür das richtige Ziel. Denn Natur ist Wahrheit – und Kunst ist höchste Wahrheit! (nach Marie v. Ebner-Eschenbach)

Jörg Leopold

 

 Hamburger Welle

Benno-Geographen machen eine Hamburger Welle

Damit Geographen das Exkursieren nicht verlernen, 

müssen sie es ab und an gründlichst erproben. Also sattelten wir am 30.4.2018 unsere Rucksäcke, packten die Regenjacke ein und eroberten in drei Tagen Hamburg.

Wir verschafften uns einen Überblick über die Stadt im strahlenden Sonnenschein. Die Elbphilharmonie glänzte von innen wie von außen und zu Fuß erkundeten wir die Binnen- und Außenalster, die Alt- und Neustadt, die Landungsbrücken und den Turm des Michels. Als die Füße qualmten und der Magen in den Kniekehlen hing, verhalf uns Deutschlands älteste Austernstube, das Cölln’s, zu neuen Kräften. Zwischen 30.000 handbemalten Fliesen des 18. Jahrhunderts saßen wir und genossen allerlei Kuchen-, Kaffee- und Kakovariationen. Hm……..lecker!

Übernachten durften wir direkt neben dem St. Marien-Dom im St. Ansgar-Haus. Der Blick auf die Domschule St. Marien mit den vielen Zetteln an allen Fenstern, ließen uns die momentane Problemlage hier nur erahnen.

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Fenster der Domschule St. Marien

Der Montag gehörte ganz dem Hamburger Hafen. Frau Berger, Dipl. Geographin von der Agentur Hafenkompass, empfing uns auf der Terrasse oberhalb der Landungsbrücken und nahm uns mit auf eine extrem informative Hafenführung. Sie beatwortete jede nur erdenkliche Frage und wir hätten noch Stunden so weiter machen können.

  • Warum liegt der Hafen genau hier?
  • Welche Entwicklungsstufen des Hafens gab es?
  • Wie wandelte sich der Hafen und was bringt die Zukunft?
  • Was hat der Mauerfall mit der wirtschaftlichen Entwicklung des Hafens zu tun?
  • Warum ist die Erfindung des Containers von Malcon McLean annähernd so bedeutend wie die Erfindung der Dampfmaschine?
  • Wo und wie wird welches Gut umgeschlagen?
  • Wie viele Matrosen arbeiten auf den größten Containerschiffen der Welt (400 m Länge = 3 Fußballfelder!)? Und wie hart ist das Leben dieser Matrosen wirklich?

Der Blick auf die Maschinerie dieses Hafens und die Rolle im Weltmarktgetriebe prägten uns die Kehrseite der Globalisierungsmedaille eindrucksvoll und bleibend ins Gedächtnis. Wenn der Postbote bisher an unserer Haustür ein Paket mit einem Produkt aus Übersee abgab, freuten wir uns einfach nur. Doch erst nach dieser Hafenführung ist uns wirklich bewusst geworden, welcher immensen menschliche Anstrengung und vor allem welcher logistischen Meisterleistung es bedarf, dass dieses Produkt unbeschadet in rasanter Geschwindigkeit in einem Container über die Weltmeere schipperte, in einen riesigen Hafen einlief, dort punktgenau abgeladen, verladen und abtransportiert wurde. Irgendwo angekommen, wurde es wieder abgeladen, umgeladen, weitertransportiert um erneut abgeladen, auspackt, wieder neu eingepackt und am Ende, ja am Ende stand dann der Postbote damit vor der Tür. Und wir grinsten und freuten uns. Und während wir uns darüber freuten, ein besonders preisgünstiges Produkt so extrem schnell bekommen zu haben, dachten wir natürlich nicht an die Verkehrsbelastung, die Emissions- und Lärmbelastung, die Instandhaltungskosten oder gar an die Arbeitsbedingungen der Hafenarbeiter des Hamburger Hafens oder an auch nur einen Matrosen. Vielleicht denken wir beim nächsten Kauf eines Produktes aus Übersee an diese fremde, überaus wichtige Welt des Hamburger Hafens zurück, so laut, geschäftig, übergroß und rau.

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An den Landungsbrücken mit Blick auf die Elbphilharmonie

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Vor einem der weltweit größten Containerschiffen der Reederei MAERSC

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Seemannmission im Hamburger Hafen, sogenannte Duckdalben

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Vorm heiligen Ansgar

Beglückt, schlauer und natürlich bei authentischem Nieselwetter verließen wir am nächsten Morgen die Stadt im Norden mit dem Wissen, dass wir noch längst nicht alles sahen…………..

Die Benno-Geographen

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 Des Pudels Kern!

Des Pudels Kern!

Des Pudels Kern!

Darum geht es in diesem, aktuellen SAW-Projekt, welches über vier Schülerarbeitswochen angelegt ist.

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Wir möchten, unterstützt durch Dr. Kurt Goth vom Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie mit Sitz in Freiberg, eine Schautafel zur Geologie dieses Flächennaturdenkmals erarbeiten und auch aufstellen (ähnlich der Schautafel zum Strudelloch im Zscherregrund → vgl. Benno-homepage: FB Geographie hier oder hier!

Am Dienstag, den 10.4.2018 war es soweit! Bei allerschönstem, sonnigen Wanderwetter waren Anne, Claas und Otto bereit zur Ortsbesichtigung.

 Von Wehlen aus die Ganstreppe hinan

 1 ganstreppe

hatten wir im Bärengrund an einem ersten Felsen

 2 eisen

einen ersten Eindruck vom „Pudel“ und dem Projektthema.

Noch ein paar Schritt bis zum Pudelstein, kurz unterhalb des Aufstieges zum Gratweg des Rauensteins (am Abzweig Rauenstein – gelbe Markierung, erst noch kurz der roten Wegmarkierung ca. 30m geradeaus folgen).

 3 pudel

 Es erfolgte eine kurzen Projektvorstellung durch Herrn Bo.

 4 herr bo

Eine erste Ideensammlung zur Entstehung der kleinen Eisenpusteln am Fels entstand und wurde durch Otto und Class intensiv diskutiert. Herr Bo gab noch einige Ausführungen zu den Besitzverhältnissen am Rauenstein und die erteilte, freundliche Genehmigung zur Aufstellung der zukünftigen Schautafel durch die Besitzer des Pudelsteins Herrn Schmalz und Frau Ziegenbalg.

 

Zurück ging es einen abenteuerlichen Wanderweg über die Riegelhofstiege

5 riegelhof

und über den großen Bärenstein.

 6 bärenstein

Was für eine wunderbare Wandertour!

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Am Dienstag in der Herbst_SAW_2018 waren wir wieder in der Causa „Pudelstein“ unterwegs.

Dr. Goth, vom LfULG (http://www.lfulg.sachsen.de/) in Freiberg hatte uns auf seine Arbeitsstelle eingeladen, um die konkrete Arbeit eines Geologen vorzustellen.

07 dgv

Zuerst stellte er uns die verschiedenen Referate seiner Abteilung vor (Archiv, Geologische Grundlagen, Ingenieurgeologie - z.B. Bauüberwachung, Lagerstättenerkundung und Hydrologie-z.B. sauberes Trinkwasser) und uns wurde schnell klar, dass ein Geologe nicht nur Gesteinsbestimmungen vornimmt.

Das Ziel unseres Prjektes ist die Erstellung einer Schautafel zur Entstehung dieser besonderen geologischen Eisenausprägungen am Pudelstein nahe des Rauenstein-Gratweges, die bezeichnenderweise so heißen, wie der passende Hund aussieht.

Deshalb lag unser Hauptaugenmerk dieser Exkursion nach Freiberg auf der exakten Gesteinsbestimmung. Dr. Goth machte uns als Erstes mit Bernd Scheunert bekannt,

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welcher seit vielen Jahren die Schleiferei im Institut betreut. Voraussetzung für die genaue Bestimmung ist ein Dünnschliff (23 Mikrometer dick) eines Steines. „Läppen“ heißt das Zauberwort! Wenn man mit festem Sandpapier arbeiten würde, würden sich früher oder später allerfeinste Schleifspuren auf dem Objekt wiederfinden → deshalb wird mit losem Korn gearbeitet → LÄPPEN und nicht schleifen sagt der Fachmann dazu. Aus der Ausschußkiste schenkte uns Bernd Scheunert einige Dünnschliffstufen, die ab sofort in E25 zu sehen sind.

Eine Etage höher, in einem Arbeitsraum mit mehr als 60000 Dünnschliffen, erläuterte uns Dr. Bernd Lapp die Untersuchung von Dünnschliffen unter einem Polarisationsmikroskop.

 09 d mikros

So wie David konnten wir alle verschiedene Schliffe betrachten.

Zwischendurch kam die Frage auf, warum der Mensch alles so genau über Steine wissen müsste? Eine aktuelle Antwort liefert die Frage nach der Endlagersuche für Atommüll! In Sachsen wird auch erkundet:

  • man sucht in 300m bis 1500m Tiefe (noch tiefer wäre zu warm)
  • tonige Schichten kommen in Frage: er ist wasserundurchlässig und plastisch – er bildet also keine Risse bei kleinen geotektonischen Beanspruchungen
  • Salzlagerstätten kommen ebenso in Frage
  • aus sächsischer Sicht kommen auch Granite in Frage: da er vollständig auskristallisiert ist, sind diese Lagerstätten nahezu unveränderlich, Probleme bereiten hier allerdings die Klüftungen.

Alle diese Fragen klärt ein Geologe m.H. genauester Untersuchungen.

Den Abschluss unseres Rundganges bildete die Besichtigung des Bohrkernlagers.

10 l bohkernlager

80 km Bohrkerne sind nur ein Teil der schon zu DDR-Zeiten begonnenen intensiven, geologischen Untersuchungen des sächsischen Untergrundes. Vulkanische Brekzien aus Storkwitz zwecks Analyse zu seltenen Erden, Zinn-Wolfram-Bohrkerne aus dem Erzgebirge (1974) sowie aktuelle Silicium-Bohrungen aus dem Lausitzer Kupfergebiet bei Spremberg sind zu bestaunen oder besser zu analysieren. Studenten der Uni Freiberg sind aktive Nutzer des Archivs.

 

Recycling, Substitution, Einsparung, Aufbereitung, Intensivierung der Förderung sind nur einige Fragen mit denen sich eine neues Institut an der Bergakademie Freiberg beschäftigt. Dazu gibt es für zukünftige Studenten alle Informationen unter: https://tu-freiberg.de/.

Glück auf!

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Mit Dr. Kurt Goth vom Sächsischen Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft (SMUL), den wir in der letzten SAW in Freiberg besucht hatten, war ich am Pudelstein, um die Ideen der Schüler zur Entstehung dieser besonderen Eisenerosionen und die Erstellung unserer Schautafel zu besprechen.

 pudel 3 1 copy copy

Eine Theorie der expliziten Entstehung konnten wir nicht erarbeiten, aber die Vorstellung, wie unsere Schautafel aussehen könnte, nahm konkrete Formen an.

Wir möchten gerne folgende Grafiken mit diesen Inhalten bzw. Schlagworten erstellen:

1. Grafiken:
    1. Höhenmodell Elbsandstein
    2. Eisenerosionsformen Bänder, Schwarten=Platten (Klüfte), Röhren
    3. Pudel mit Kugeln, Tempestit mit Handzeichen (vgl. Foto)

2. Texte
Zur Grafik 1 Höhenmodell

Die Quadersandsteine des heutigen Sächsisch-Böhmischen Nationalparks sind während der Kreidezeit (Oberkreide ca. 98 – 88 Mio. v.Chr.) am Grunde eines Meeres abgelagert worden. Während der Aufschiebung der Lausitzer Granodioritplatte und der Heraushebung des Erzgebirges (ca. 40 – 16 Mio. v.Chr.) auf die Sandsteinplatte wurde diese in ein Schachbrettmuster zerbrochen. Begleitet wurde dieser Prozess immer wieder von Basaltintrusionen durch Vulkanismus.

Tabelle: Geologische Zeittafel

Zur Grafik 2 Eisenerosionsformen

Eisen → Umlagerung → Ausfällung: Eisenoxyhydroxide (Rost) geben dem Sandstein seine charakteristische rostbraune Färbung.
Ausfällungsformen sind: Bänder, Schwarten=Platten (Klüfte), Röhren oder wie hier: Kugeln.
Dank der höheren Beständigkeit der Eisenprodukte gegen Verwitterung durch Wasser und Wind treten diese besonderen Formen an der Sandsteinoberfläche zutage.

Das Stichwort Rost muss noch herausgearbeitet werden.
Auch möchte ich gerne den Hauptbestandteil des Rostes – das Mineral Goethit, auch als Nadeleisenerz bezeichnet und 1806 benannt zu Ehren des Dichters und Bergbaubeamten Johann Wolfgang von Goethe - erwähnen.

Zur Grafik 3 Pudelstein

Der Volksmund verlieh aus offensichtlichen Gründen diesen Namen: Pudelstein
Neben den oben beschriebenen, weit verbreiteten Erosionsformen, gibt es auch sehr viel seltener diese kleinen Pusteln bzw. Kugeln.
Bei der genaueren Betrachtung des Untersuchungsobjektes erkannten wir eine auffällige Ablagerungsschicht aus grobkörnigerem Sandstein.

pudel 3 2 copy

Es handelt sich um Tempestit – von lat. tempestas (Ungewitter, Sturm, stürmische Zeit). Eine Sturmflut im Kreidemeer, die noch in 50m Wassertiefe abgelagerte Sedimente aufwirbelte, transportierte und an anderer Stelle wieder ablagerte, wird hier sehr eindrucksvoll deutlich und sollte unbedingt mit auf unsere Schautafel.

Ich freue mich sehr, dass unser Projekt konkrete Gestalt annimmt, und werde hier an dieser Stelle zeitnah berichten.
Bo

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4 von 4 FERTIG!

pudelstein 5 e web

 

Herr Bo

 

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 Steinbrecherpfad

"Steinreich und bettelarm"...

so eröffnete Andreas Bartsch, im Outfit eines alten Steinbrechers gekleidet, die Führung entlang des Steinbrecherpfades zwischen Wehlen und Pirna (vgl. http://www.steinbruchfuehrungen.de/steinbruchpfad.html). Die Schürze war an einer Ecke hochgesteckt. Eigentlich bedeutet dass bei Steinbrechern, dass sie in Ruhe gelassen sein wollen. Allerdings war dass bei dem Mann, der seit 1983 in mühevoller Kleinarbeit diese Kulturschätze rettet und für die Öffentlichkeit zugänglich macht nicht so ernst gemeint.

Was für ein schweres Leben! Sehr anschaulich wurde uns vor Ort dieser harte Broterwerb vor Augen geführt. Bis zu 2 Jahre dauerte es, bis eine Wand so weit unterhöhlt war, dass sie zu Fall gebracht werden konnte. Zwei Jahre, 6 Tage die Woche, im Liegen, seitlich den Kreuzspitz schlagend... Ich kann es mir immer noch nicht richtig vorstellen! Holzstämme mit zwischengeklemmten Tonscherben zeigten die Bewegung der Wand, ein eventuelles vorfristiges Fallen an.

Die Lebenserwartung lag bei ca. 40 Jahren.

Wir beschäftigen uns in unserer alljährlichen, fachübergreifenden Fortbildung mit dem Steinegewinnen im Steinbruch, mit Robert Sterl, welcher Steinbrecher oft in ihrer Arbeitsumgebung als Modell wählte und mit Elfriede Lohse-Wächtler, einer Künstlerin, die in unseren Tagen von Dresdner Kunsthistorikern erst wiederentdeckt, in einer Sommerfrische unterhalb der Steinbrüche künstlerisch tätig wurde. Elfriede Lohse-Wächtler (vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Elfriede_Lohse-W%C3%A4chtler), ein Stolperstein auf der Voglerstraße nahe dem Kino Ost erinnert an sie.

Elbsandstein: Ausgangsmaterial für Kunst und Gebirge – ein für uns immer wieder spannendes Thema. 633 Steinbrüche waren nachweisbar als sich 1910 der "Verein zum Schutz der Sächsischen Schweiz" gründete und Steinbrüche aufkaufte, um sie stillzulegen. Die Nummerierung erfolgte bei Pirna beginnend rechtselbisch stromauf und auf der anderen Seite wieder stromab. Andreas Bartsch vermutet aber, dass es sehr viel mehr Steinbrüche in vorvergangener Zeit gegeben hat.

Wer das allerdings von der geneigten Leserschaft nicht allzu spannend findet: für den hier folgende eventuell interessantere Information: Die Ziegen aus Tom Hanks cloud atlas (vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Cloud_Atlas_%28Film%29#Produktion) leben noch im Steinbruch!

 

Bo

 

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 Fachschaftsausflug nach Löbau

Eine fachübergreifende Fortbildung in der Oberlausitz.
Bo

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 Der Plauensche Grund

Der Plauensche Grund

Eine Exkursion (7.4.2014) in den Plauenschen Grund.

„Steinzeit“ im Weißeritztal – Wanderwege zu Burgen, Höhlen und Steinbrüchen, so lautete der Titel unserer diesjährigen Frühjahrs-SAW-Exkursion unter Leitung von R.H.Winkelhöfer, einigen von uns bestens bekannt aus dem letzten Jahr, wo wir gemeinsam die Höhlen im Gebiet Königstein-Quirl erkundeten. R.H.Winkelhöfer ist nicht nur ein Kundiger in Sachen Höhlen sondern auch Heimatkundiger besonders des Dresdner Raumes.

Wir waren eine Gruppe von ca. 33 Schülern. Leider hatten sich dieses Mal auch eine ganze Reihe desinteressierte Schüler in diesen geographisch-historischen Kurs eingeschrieben. Für mich völlig unverständlich. Ich hoffe aber, dass die aufmerksamen Schüler trotzdem auf ihre Kosten gekommen sind und ebenso wie ich viel Wissenswertes über unsere Heimat erfahren haben.

Der Exkursionsbericht ist so abgefasst, dass jeder interessierte Leser diese Tour nachlaufen kann und hoffentlich neben den hier erwähnten Besonderheiten auch noch selber welche entdecken wird.

Wir wanderten ab Bienertmühle in DD-Plauen neben dem Fluss Weißeritz aufwärts und sahen auf der anderen Talseite die Ratssteinbrüche, welche bis 1965 der Gewinnung von Monzonit

(„Syenit“) unter Pläner diente. Die Geologie ist hervorragend zu sehen: der ca. 350 Mio. Jahre alte, aus dem Erdinneren aufgetauchte Monzonit wird con einer ca. 4 m starken Sedimentschicht bedeckt. Dieses Sediment, durch eine Meerestransgression während der Kreidezeit hier abgelagert, hat seinen Namen nach besagtem Dresdner Stadtteil. Weiter ging´s über die Hegereiterbrücke, die Fischtreppe am Wehr erklärend, den Straßentunnel umgehend, kurz darauf die Straßenseite wechselnd, an historischen Weinbergstrukturen entlang rechts hinauf zur Beegerburg. Hier sahen wir auf die Autobahnbrücke hinab und zur Muschelhöhle hinüber (einzige Höhle im Stadtgebiet Dresdens). Aus dem vorhin schon erwähnten Pläner sind hier Stützmauern, Wegbegrenzungen und Hausfundamente gebaut. In einer Trockenmauer fand Franz eine versteinerte Muschel – einen wirklich seltenen Fund im Pläner.

Die Serpentinenstraße hinab ins Tal der Weißeritz macht ihrem Namen alle Ehre. An der alten Weizenmühle und der Dresdner Sprengschule vorbei ging es hinauf zur bronzezeitlichen „Heidenschanze“ mit ihrer ca. 11m hohen Wallanlage. Ein ganze Reihe von Grabungen in den letzten Jahrzehnten konnten eine Hauptbesiedlungszeit von 750 v.Chr. bis 1500 n.Chr. nachweisen. Besonders beeindruckend fand ich, dass unser Exkursionsleite mit geübtem Blick jede Menge Scherben aus dieser Zeit vom Boden auflas und an einige interessierte Schüler verteilte. Zweitausendjahre alte Scherben findet man nicht alle Tage!

Der weitere Weg der Exkursion führte uns durch den historischen Steinbruch (Sandsteine und Konglomerate, Sprengstoffkammer *1931*), am Hang zu den bekannten Muschelfelsen, hinauf zur Schichtquelle im Hang oberhalb der ehemaligen Felsenkellerbrauerei.
Über die Streuobstwiese gelangten wir in den Bienertpark mit seinen herrlichen Aussichten aufs Weißeritztal. Wir bestiegen den Turm des „Hohen Steins“ und Roland Winkelhöfer zeigte uns die eben von ihm am geologischen Aufschluss „Brandungsklippe“ gefunden Seeigelstacheln.

Über den Inneren Plauenschen Friedhof, mit dem Grab von Gottlieb Traugott Bienert, sowie der von Gropius gestalteten Grabanlage seines Sohnes Erwin und seines Enkels Friedrich wieder hinunter nach Dresden-Plauen, wo wir uns am Müllerbrunnen voneinander verabschiedeten.

Ich bedanke mich bei Roland Winkelhöfer für die spannenden Führung durch den Plauenschen Grund obwohl das Publikum dieses Mal eher weniger zu begeistern war. Für die Zukunft sollte gelten: bitte genau das Angebot für eine Exkursion während der SAW lesen und nur bei Interesse wählen.

Bo

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 Strudeltopfschautafelsanierung

Strudeltopfschautafelsanierung

die Tafel - sie wackelte...

bis zur SAW im Herbst 2013. Dann machte sich eine Gruppe von Schülern auf sie wieder fest zu verankern. Nachdem das Werkzeug, inclusive 30kg Zementmörtel für Natursteine, zu Fuß bis zur Schautafel im Zscherregund geschleppt war, konnten die Arbeiten beginnen. Zuerst wurde die Tafel vorsichtig abgeschraubt, der Stein aus der Mauer gelöst, von alten Mörtelresten befreit, neu angeschlagen und gesäubert. Zwei Helfer rührten in dieser Zeit den Mörtel an und in kurzen Intervallen wurde der Stein nach dem Einpassen rundherum mit diem Mörtel verfestigt. --> vielen Dank an Wolfgang!

Einen Tag braucht der Mörtel zum abbinden. Ob die Tafel noch fest ist? Diese Frage wird nur vor Ort zu überprüfen sein. Wer es tun will, ist herzlich zu einer Besichtigung unweit von Wehlen, im Aufstieg zur Bastei, eingeladen!

Jan Bockhacker

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 Geographie und Comic?

Geographie und Comic?

ein SAW-Projekt im Herbst 2013 beschäftigte sich mit...

Text folgt

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 Fachschaftsausflug 2013

Fachschaftsausflug 2013

Alter und Neuer Bergbau - Revierwasserlaufanstalten

Der 30.5.2013, der Tag als es dann doch noch regnete...

 dabei war Wasser sowieso das zentrale Thema unserer fachübergreifenden Fortbildung an Fronleichnam 2013! REVIERWASSERLAUFANSTALTEN – über diesen Begriff sind wir bei der Vorbereitung dieser Exkursion zuerst gestolpert. Es handelt sich um ein seit dem 16. Jahrhundert für den Freiberger Silberbergbau geschaffenes System von Wasserfließwegen und Wasserspeichern zur Versorgung der Freiberger Bergwerke, Aufbereitungsanlagen und Hüttenwerke mit Wasserenergie. Als Energieträger wurde das Wasser von erzgebirgischen Flüssen und Bächen zu den zahlreichen Montanbetrieben geleitet.
Als Fließwege wurden "Kunstgräben" (Wassergräben, gegen Verdunstung mit Brettern abgedeckte Gräben) sowie "Röschen" (Wassertunnel) von den Bergleuten hergestellt. Als Wasserreserve wurden in die Fließwege "Kunstteiche" (kleine Talsperren) zwischengeschaltet.
Das Wasser diente vom 16. bis 19. Jahrhundert als Aufschlagwasser zum Antrieb von Wasserkraftmaschinen, die dann durch Dampfmaschinen abgelöst wurden. Das Aufschlagwasser wurde oft kaskadenartig zu mehreren untertägig installierten Maschinen geleitet. Über den tiefsten Stollen musste das Wasser wieder an die Tagesoberfläche abgeführt werden, z.B. in die Freiberger Mulde (Fürstenstolln) oder in die Triebisch (Elbe, Rothschönberger Stolln → Die Schreibweise"Stolln" statt "Stollen" ist für Eigennamen in Freiberg üblich. (vgl. Linksammlung: Herbert Pforr/1. → am Ende des Textes)

01 Schautafel am Berthelsdorfer Hüttenteich zu den Revierwasserlaufanstalten

In Vorbereitung und Durchführung der Exkursion/Fortbildung, die wie immer interdisziplinär angelegt war, stand uns Bergingenieur Herr Dr. Pforr mit Rat und Tat zur Seite. Herr Dr. Pforr war nach seinem Studium an der Bergakademie Freiberg in den 1950ern, lange Jahre an der Akademie der Wissenschaften in Berlin und an der TU Freiberg unter anderem für das Besucherbergwerk Schacht Alte Elisabeth und Schacht Reiche Zeche in Freiberg zuständig. Neben dieser Tätigkeit machte sich Herr Dr. Pforr einen Namen als Historiker der Stadt Freiberg und publizierte auf vielfältige Weise (vgl. Linksammlung: Herbert Pforr/1. oder in unserer Bibliothek: Pforr, Herbert: Freiberg - Stadt auf silbernem Boden. ISBN_978-3-95400-016-6).

Im „Werner-Bau“ der TU Bergakademie Freiberg gab es früh am Morgen durch Hernn Dr. Pforr eine Einführung in unseren Exkursionsgegenstand. Wir hatten uns nämlich folgenden Plan zurechtgelegt:
9:00 Treff in Freiberg: Parkplatz Jacobikirche  -->  TU Freiberg
          --> Berthelsdorfer Hüttenteich: Begrüßung + Einführung Dr. Pforr und Beschert Glück – Halde
10:00 Besichtigung Museum Drei Brüder Schacht (Erläuterung Dr. Pforr)
11:30 Halsbach
12:30 Stollenmundlöcher Roter Graben an der Tuttendorfer-Conradsdorfer Brücke (Grabentour)
14:00 Reinsberg 4. Lichtloch: Besichtigung + Führung

 
(aus: Pforr, H.: Freiberg – Stadt auf silbernem Boden. Sutton Verlag, 2012, S. 127, vgl. Bibliothek des St. Benno-Gymnasiums, ISBN_978-3-95400-016-6)

Herr Leistner führte uns durch die museal erschlossenen Anlagen des Drei-Brüder-Schachtes,
der von 1914 bis 1973 als Kavernenkraftwerk genutzt wurde.


03 Drei-Brüder-Schacht

04 Schaltanlage

Die Originalmaschinen der Firma Siemens sind noch heute einsatzbereit. Allerdings haben sie nur noch musealen Wert, da sie wahrscheinlich keine neue Betriebsgenehmigung erhalten werden, wenn im Jahre 2014 der Schacht teilweise saniert werden soll, um einen direkten Zugang zum Rothschönberger Stollen zu erhalten. Der Unterhalt der Revierwasserlaufanstalten ist auch heute noch dringend geboten, um die Sicherheit der Stollensysteme und den Abtransport von Wasser zu gewährleisten. Der Drei-Brüder-Schacht bietet eine Vielzahl von Anschauungsmaterial und Möglichkeiten für die Durchführung von Exkursionen und Projekttagen. Z.B. kann das interessierte Publikum einen Blick in den beeindruckenden Schacht werfen:

05 Schacht-Drei-Brüder

Nach dem Mittagessen fuhren wir in das nördlich von Freiberg gelegene Reinsberg. Das Huthaus (von „behüten“, aufbewahren der Ausrüstung, Werkzeuge) des 4. Lichtlochs wurde uns von Herrn Dr. Köhler vom Freundeskreis des 4. Lichtlochs gezeigt.

06 Huthaus-4-Lichtloch

07 Hr. Dr. Köhler und Hr. Dr. Pforr

Die Ausstellungsräume zur bergmännischen Tätigkeit, die dazu gehörigen Gebäude und unterirdischen Anlagen sind sehr sehenswert. Ein Besuch lohnt sich auch deshalb, weil man während einer Führung sehr anschaulich die Lebens- und Arbeitswelt, die technischen Schwierigkeiten die es beim Bergbau zu überwinden galt und den historischen Kontext, in dem diese Arbeiten ausgeführt wurden sehr intensiv erfahren kann. Für Schulklassen aber auch Familien, die mal einen Tagesausflug in´s Freiberger Revier unternehmen wollen, sind diese Anlagen wärmstens empfohlen.

... als es dann doch noch regnete waren wir am Mundloch des Fürstenstollns im Tal der Freiberger Mulde unweit der Tuttendorf-Conradsdorfer Brücke. Hier verläuft auch der Kunstgraben "Roter Graben".
Der Fürstenstolln war vom 14. bis 19. Jahrhundert der wichtigste Stollen zur Abführung von Grundwasser und Aufschlagwasser. Ab 1877 wurde der 130 Meter tiefer verlaufende Rothschönberger Stolln in Betrieb genommen,dessen Gesamtlänge 50 km beträgt. Er erlebt zur Zeit eine Renaissance durch geothermische Nutzung des dort fließenden Grundwassers. Ab 2014 sollen alle Gebäude des Freiberger Kreiskrankenhauses durch Geothermie beheizt bzw. klimatisiert werden.

08 Hinweistafel-Fürstenstolln 09 Mundloch-Fürstenstollen

Dr. Herbert Pforr und Jan Bockhacker

Linksammlung:

auf youtube

1. Rothschönberg Stollen: Film UNI Freiberg Film 1995 (5:06min)
http://www.youtube.com/watch?v=TUE64cO0efo, 2013-05-20; 14:05 Uhr
2. RWA - Die Revierwasserlaufanstalt Freiberg: Film Landestalsperrenverwaltung (14:58min)
http://www.youtube.com/watch?v=cmiYuuqG1kI
Kurzversion (5:34min) http://www.youtube.com/watch?v=aLRLYEHvo0s, 2013-05-20; 14:20 Uhr

Dr. Herbert Pforr

1. http://www.rdb-ev.de/zeitung07/07-11-502-505.pdf (Das erzgebirgische Kunstgrabensystem und die Wasserkraftmaschinen für Wasserhaltung und Schachtförderung im historischen Freiberger Silberbergbau in: Ring Deutscher Bergingenieure (Hrsg.): bergbau. Nr. 11, Makossa, Gelsenkirchen November 2007, S. 502-505 (PDF-Datei; 646 KB, abgerufen am 25. April 2011).); 2013-05-20; 15:05 Uhr
2. http://shop.freiepresse.de/Freiberg; 2013-05-20; 15:05 Uhr
3. http://www.amazon.de/Herbert-Pforr/e/B001K1J8RE; 2013-05-20; 15:05 Uhr

Weitere

1. Kavernenkraftwerke im Drei-Brüder-Schacht
http://www.tu-freiberg.de/~kluge/lehrgrube/andere/dbs/; 2013-05-20; 16:00 Uhr
2. Rothschönberger Stolln; http://siebentes-lichtloch.de/
Anfragen zu Führungen: Tel. 03731 / 21 22 25 Straße der Jugend 49, 09633 Halsbrücke, Deutschland
3. Verein IV. Lichtloch des Rothschönberger Stolln e.V. Reinsberg/Sachsen
http://www.viertes-lichtloch.de/verein/start.php

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 Eine Höhlentour in der SAW 2013

Eine Höhlentour in der SAW 2013

Zugehört, selbst besucht und eingeschätzt - eine Höhlentour im Sandsteinkarst


„Hier geht es um das Kennenlernen einiger sächsischer Höhlen im Gebiet Königstein. Unter fachkundiger Anleitung von Herrn Winkelhöfer der-höhlenforscher.de) werden wir uns mit der Entstehung, Veränderung und Nutzung von Höhlen im Elbsandsteingebirge beschäftigen.“

Das war die SAW-Ankündigung für das Kennenlernen einer sehr speziellen Wissenschaft, der Speläologie. Diese interdisziplinäre Wissenschaft hat sich die Erforschung und den Schutz von Höhlen und Karsterscheinungen um Ziel gesetzt. In Sachsen gibt es eine sehr rührige und aktive Höhlenforschergruppe. Wir konnten für diese schöne Exkursion bei mäßigem Wetter den Gründer der Dresdner Gruppe (1962) und immer noch aktiven Befahrer von Höhlen Herrn Roland Winkelhöfer gewinnen. Und so ging´s am Bahnhof Königstein nach einer kurzen Begrüßung los: „Wann kommt die nächste Höhle? – Die kommt nicht, wir müssen hin!“

   Vorbei an den Königsteiner Hochwassermarken,  auf Grund derer man den Königsteiner Eisenbahndamm einen Meter höher baute als das bis zum Bau bekannte Maximalhoch vom 31.3.1845 ging es zu einem besonderen Haken in einer Hauswand.  1901 errichtete der Dresdner Ingenieur Max Schiemann (1866-1933) auf der Bielatalstraße eine Versuchsstrecke für den weltweit ersten Oberleitungsbus.   Mit 18 Sitzplätzen und 6 Stehplätzen, so verrät die Schautafel an diesem Haus, absolvierte er mit einer Geschwindigkeit von 12 km/h die 4 km lange Strecke von Königstein über Hütten nach Königsbrunn. Die Schautafel erwähnt auch, dass der Betrieb 1904 schon wieder eingestellt und nach Wurzen verlegt wurde.
   Einen ganz frischen Mauersturz am Aufstieg zum Quirl nahm Herr Winkelhöfer zum Anlass, eine kurze Einführung in die Geologie des Elbsandsteingebirges mit seiner ca. 300 m mächtigen Sandsteinplatte zu geben. 
   Vorbei an Lesesteinhaufen am Feldrand  , in dem man Handstücke mit fossilen Grabgängen   von Meereswürmern im Stein finden kann, ging es zu unserer ersten Höhle, dem PFERDESTALL. Unter dem weiten Felsüberhang nahmen wir das Frühstück ein und konnten schon einige fachliche Fragen miteinander klären. Richtig „abenteuerlich und naß – schmutzig wurde es beim Hineinkriechen in die BAUMANNHÖHLE. Hierin war noch reichlich Wintereis, sein Auftauen machte den Kletterweg so feucht. Von den weiteren Höhlen ist sicherlich die bekannteste der DIEBSKELLER   im Tafelberg Quirl mit einer der ältesten Inschriften: IML I685. Natürlich ist die Bedeutung nicht überliefert, aber es ist wahrscheinlich die seinerzeit übliche Abkürzung eines Namens mit zwei Vornamen.
Die fast 30 m lange, weit gespannte und hohe Höhle hatte in sich regelrechte „Seen“, wenn keine Schneeschmelze den Sandstein füllt, ist sie das Jahr über fast gänzlich trocken.
Wir überquerten schließlich den Quirl mit seiner aus der Eiszeit stammenden Lößlehmbedeckung, aktuell eine Wildschweinsuhle beinhaltend.
Ein Felsüberhang unter der STERLHÖHLE II schützte uns zur Mittagszeit vor dem Regen, unter der Höhle erlebten wir das Schauspiel einer Überfallquelle   mit dem „kürzesten Bachlauf“ Sachsens. Das Wasser versickert nämlich sogleich im Hangschutt.
Die nächste Höhle, die auch nach dem Räuberhauptmann Sterl benannte ist (STERLHÖHLE I), ist eine Schachthöhle mit 11 m Tiefe.  Beim Durchklettern wurde ausgesprochen viel Wert auf kameradschaftliche Hilfe gelegt und das Ganze war sicherlich das Beeindruckendste dieser ungewöhnlichen Exkursion. 

Die Tour endete an der Königsteiner Postmeilensäule. Es war den vielen Erlebnissen, die unserer Jugend angeboten sind, äquivalent, dass ein aufmerksamer Teilnehmer sich sogar(!) die Einladung für die 37. RUSCHER-Wanderung geben ließ, der besucherreichsten, jährlichen Höhlenführung im Elbsandsteingebirge…
Mehr Informationen zu Wanderungen, Exkusionen und anderen Aktivitäten der Höhlenforschergruppe Dresden unter: www.hoehlenforschergruppe-dresden.de


Jan Bockhacker, Roland Winkelhöfer
 

 

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 Fachschaftsausflug 2012

Fachschaftsausflug 2012

Eine Fortbildung mit Müll, Sand und edlem Holz

Unser alljährlicher Fachschaftsausflug begann in der Dresdner BMA.
BMA steht für Biologisch-Mechanische-Abfallaufbereitungsanlage.

 

Bisher kannte ich als Sperrgutabgeber nur den Eingangsbereich auf dem Hammerweg. Aber einige Meter weiter, in einer ca. 50m tiefen, ehemaligen Sandgrube steht die erste in Deutschland gebaute, von der Stadt Dresden in Auftrag gegebene, von der Stadtreinigung Dresden betriebene, alle möglichen Müllsorten trennende und verwertende Anlage. Eingerahmt von der im Jahre 2001 geschlossenen Deponie „Radeburger Straße“ soll sie 20 Jahre Dienst tun. Link zur Stadtreinigung Dresden --> BMA

Von unserem Elternfachschaftsvertreter und langjährigem Exkursionsteilnehmer Nils Baehring-Schimmer organisiert, führt uns sein Kollege Herr Lautenbach vom Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft (ASA) der Landeshauptstadt Dresden, dort u.a. für Öffentlichkeitsarbeit/Information zuständig, durch die Anlage.

Was fand ich besonderes interessant?

  • im Restmüll landen sehr viel Biomüll, einiges an „grünem Punkt Müll“, der von uns also doppelt bezahlt wird und immer noch einiges an Pappe und Papier,
  • Kugelstoßkugeln und Trabantmotoren zerstören den crusher (vgl. Bildgalerie).
  • Müll wird in Rotteboxen in 6 Tagen fast 90% der Feuchtigkeit entzogen um dann  zerkleinert und sortiert zu werden,
  • die sehr engergiereichen Restmüllpellets müssen für teures Geld an Kraftwerke verkauft werden. Und damit das niemand falsch versteht: Dresden zahlt Geld, damit ein Kraftwerk in der Niederlausitz uns die Pellets abnimmt,
  • die Deponie „Radeburger Straße“ senkt sich jedes Jahr um einen halben Meter und erzeugt ca. 5 Mio. m³ Deponiegas jährlich, und das nur, weil kleine Bakterien und Mikroben ganz fleißig den Müll zersetzen.
  • die Müllentsorgung kostet seit einigen Jahren konstante 30 Mio. € und unsere Abfallgebühren sind erstaunlich stabil.

Eine kleine Einführung in die Geologie der Dresdner Heide gab es auf der Heidesandterasse des Hellers. Dünen und Flugsand waren hierbei zentrale Begriffe → ein sehr spezielles, aber interessantes Unterrichtsthema! Mal sehen, welche Klasse demnächst mal in diesen Genuss kommen wird! Link zum Heimatverein Hellerau --> Wanderweg Heller

In den Hellerauer Werkstätten kamen wir in den einmaligen Genuss einer ausgedehnte Führung unter der fachkundigen Leitung von Frau Eva Schläfer. Der Eingangsbereich und der Teil mit den Konstruktionstischen und Computerarbeitsplätzen ist für die Besichtigung durch die Öffentlichkeit jederzeit zugänglich. Die Firmenphilosophie erwünscht diesen Besuch ausdrücklich. Übrigens findet einmal im Monat eine kleine musikalische Matinee statt (Eintritt frei!).

Hellerauer Möbel kennt jeder, können sich allerdings die wenigsten leisten. In jüngster Firmengeschichte wird der überwiegende Umsatz mit dem Innenausbau von teuren Jachten und Privathäusern erwirtschaftetet. Weit über 200 Arbeitsplätze sind deshalb hoffentlich noch für lange Zeit in Dresden beheimatet. Übrigens wird das allerwenigste aus Vollholz gebaut. Auf normale Trägermaterialien wird edelstes Furnier aufgebracht, mehrfach lackiert und poliert von Meistern ihres Faches. Eine Qualitätsarbeit aller ersten Ranges. Link zu den Deutschen Werkstätten Hellerau
Vielen Dank für diese außergewöhnliche Führung, die uns ausnahmsweise auch in die sonst für den Publikumsverkehr nicht zugänglichen  Arbeitsräume führte.

„Noch mal ganz heftigen Dank an alle, die diesen Tag zu dem gemacht haben, was er war: inhaltlich reichhaltig und voller neuer Erkenntnisse, leckeres Brot im Gepäck und all dies gemeinsam mit netten Menschen – was will man mehr!“ (der Zitatgeber ist dem Autor persönlich bekannt)

B:)

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 Strudeltopf im Zscherregrund

Strudeltopf im Zscherregrund

2007-2011-Erstellung der Schautafel

 Steinbrecher

Steinbrecher

SAW 2012 Strudeltopfbereinigung und auf den Spuren alter Sandsteinbrecher

In der letzten SAW waren einige ganz Verwegene bei sehr ungemütlichem Wetter im Elbsandsteingebirge unterwegs um unsere Schautafel jetzt endlich vor Ort zu besichtigen. Prächtig sollte sie sie aussehen, übermittelte und Herr Richter im November 2011 nach der Aufstellung durch die Nationalparkverwaltung.

 

Als wir nun im Rahmen der SAW 2012 im Zscherregrund eintrafen, war unsere Überraschung groß, weil die Tafel nicht zu finden war. Spätere Nachfrage ergab, dass der Wanderweg durch den Zscherregrund als Notfallweg auf den Steinrücken dient und somit im Winter beräumt werden muss. Deshalb musste unsere Schautafel im Winter abgebaut werden. Trotzdem haben wir den Biotop beräumt – Laub und Äste entfernt – und so für ein ansehnlichen Strudeltopf gesorgt. 

In der nächsten SAW wollen wir mit Spaten und Schaufel ausgerüstet das Loch auch von innerem Sand befreien. Dann wird die Schautafel sicherlich schon längst wieder vor Ort sein.

Im weiteren Verlauf unserer Exkursion begingen wir den Schaupfad über die Elbsandsteinabbaugeschichte. Dieser Weg wurde von Andreas Bartsch ab 1983 angelegt und ist heute eine sehr schöne Wanderung von der Wilkeaussicht in Wehlen stromab nach Obervogelgesang.

„Später, im 14. Jahrhundert mit der Entwicklung der Flussschifffahrt entstanden die Steinbrüche vor allem entlang der Elbe, die endlich als günstiger Transportweg für den zu dieser Zeit in enormen Mengen benötigten Sandstein dienen konnte.“ (aus: http://www.steinbruchfuehrungen.de/geschichte.htm; 6.4.2012, 11:38)

Eine Vielzahl von Ausstellungsstücken säumt den Weg und einige Schautafeln beschreiben den Sandsteinabbau.
„Zwischen Ausgang des 19. und Beginn des 20. Jahrhunderts lag der Höhepunk des Sandsteinabbaus in der inzwischen so genannten Sächsischen Schweiz. Während um 1800 etwa 400 Steinbrecher in den Brüchen arbeiteten, waren es um 1873 in mehr als 300 Brüchen 4311 Arbeiter. Dazu zählten aber noch Tausende Berufstätige, die von der Steingewinnung lebten wie Bildhauer, Steinmetze, Steinsäger, Fuhrleute, Schiffer, Verladearbeiter, Zimmerleute und viele weitere Gewerke mehr. Die vom Sandstein im weitesten Sinne abhängigen Bewohner dieser Region und deren Angehörigen ergaben die stattliche Zahl von ca. 20 000 Menschen.“ (ebenda)

Nach diesem Tage waren wir alle der Meinung, dass es sich um einen absolut lohnenswerten, heimatgeschichtlichen Weg handelt und wir empfehlen ihn wärmstens zur Besichtigung.
Und wer diesen Weg einmal selbst begehen will (nass muss es sein oder neblig), kann ja mal Ausschau nach diesem amphibischen Prachtexemplar halten!
Am Fuße eines kleinen Wasserfalls entdeckten die aufmerksamen Wanderfreunde einen der selten anzutreffenden Feuersalamander! Für mich war es das erste solche Tier in freier Wildbahn. 

Weitere Informationen zu den Spuren der Steinbrecher, Pol Cassel und Elfriede Lohse-Wächtler finden sich in der oben zitierten Quelle.
Weiter Bilder gibt es auf unserer homepage im Fachbereich Geographie unter Projekte (SAW und andere).

Jan Bockhacker

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 Strudeltopftafel

Strudeltopftafel

Jetzt steht sie!

Nur im Winter

wird sie wegen der Benutzung des Rettungsweges abgebaut.

Bilder vom 18.5.2012

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 Fortbildung Sommer 2011

Fortbildung Sommer 2011

Specksteinstollen und Bergsicherung

Specksteinstollen und Bergsicherung: Das sind zwei ausgesprochen interessante Themen für die Freunde der Sächsischen Schweiz!

Unser Plan zum Fortbildungstag war folgender:
8:30 Parkplatz zwischen Papst-Gohrisch
8:30-9:30 Specksteinstollen mit Herrn Schneider
9:30-11:15 Gohrisch
11:15 Fahrt nach Papstdorf
Aufstieg zum Pfaffenstein mit Herrn Reichstein
12:15-13:00 Gasthaus Pfaffenstein
13:00-15:30 Pfaffenstein mit Barbarine und Dipl.-Ing. Geotechnik Peter Dommaschk

Genauso wurde es gemacht. Nach großem organisatorischem Aufwand konnten wir einen spannenden fachübergreifenden Ausflug unternehmen.
Zirka 90 m lang ist der berühmte Specksteinstollen am Gohrisch, den uns Herr Schneider (Naturfreund, Erforscher und Bewahrer dieses Kleinodes aus dem Landkreis Sächsische Schweiz) bei einer Befahrung freundlicherweise vorstellte. Aus Naturschutzgründen (Fledermäuse) ist dieser Stollen schon seit vielen Jahren für die Öffentlichkeit gesperrt.

(aus: http://www.senckenberg.de/files/content/forschung/publikationen/geologicasaxonica/52-53/03_ullrich.pdf; 23.4.2012, 19:45)

(aus: http://www.senckenberg.de/files/content/forschung/
publikationen/geologicasaxonica/52-53/03_ullrich.pdf; 23.4.2012, 19:45)

Historische Gedingezeichen (Markierungen der Bergleute) leiteten uns durch den Stollen. Wurde er auf der Suche nach Gold angelegt? Interessante historische Informationen gibt es in unter anderem in der oben zitierten Internetquelle oder auch bei einer eventuellen eigenen Befahrung. Ich möchte hier an dieser Stelle nicht zu viel verraten.

Mit unserem alten Bekannten Rainer Reichstein (Geologe im Nationalpark und aktives Mitglied im Förderverein Papststein) und Dipl.-Ing. Geotechnik Peter Dommaschk vom SÄCHSISCHEN LANDESAMT FÜR UMWELT, LANDWIRTSCHAFT UND GEOLOGIE (Referat 103/ Ingenieurgeologie) begaben wir uns auf den Gohrisch und später weiter in Richtung Gasthaus Pfaffenstein und Barbarine, der versteinerten Jungfrau, welche, als sie noch nicht versteinert war, die erzieherischen Maßnahmen ihrer lieben Frau Mutter eines Tages unvorteilhaft ignorierte.

Tempestit, ein Gestein welches die stürmischen Zeiten im Kreidemeer bei der Entstehung unseres Elbsandsteingebirges nachweisen lässt, war nur einer unserer nächsten geologisch sehr interessanten Programmpunkte beim Aufstieg des Gohrisch.

Ökologisch korrekt gegessen wird auf dem Pfaffenstein! Aber die allermeisten Besucher kommen nicht wegen anregenden Gaumenfreuden und schöngeistigen Getränken, sondern sie treibt die Frage um, warum die Barbarine eine Halskrause trägt und warum die Bergsportfreunde aller Welt die Barbarine (erstbestiegen 1905 von Rudolf Fehrmann und Oliver Perry-Smith) seit 1975 nicht mehr beklettern dürfen. Alle zwei Jahre werden von Peter Dommaschk und seiner Arbeitsgruppe Überprüfungsmessungen vorgenommen. Die Referenzpunkte kann der aufmerksame Wanderfreund auf dem Pfaffenstein sehen. Wer an weiteren Informationen über den Pfaffenstein interessiert ist, dem sei die ISBN-Nummer 3934514154 empfohlen.

Wie in jedem Jahr wird die Fachschaft Geographie hoffentlich auch 2012 unter fachkundiger Leitung eine interdisziplinäre Fortbildung durchführen. Ich jedenfalls bin schon sehr gespannt!

Bockhacker

 

Linksammlung zum Specksteinstollen:

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 TransEcoNet

TransEcoNet

SAW-Projekt 2010/2011: TransEcoNet

Grenzüberschreitende Vernetzung von Schutzgebieten für Wildtiere Europas – Eine Analyse mit Geographischen...

...Informationssystemen (GIS). Bei diesem SAW-Kurs im April 2011 hatten Naturschutz-interessierte Schüler der Jahrgangsstufen 9 bis 11 die Gelegenheit, selbst Schutzgebiete unterschiedlicher Kategorien grenzübergreifend zu analysieren...
Dafür wurde an allen Rechnern des Labors E27 die freie Software Quantum-GIS installiert, welche auch weiterhin für Unterricht und Projekte zur Verfügung steht. Am Beispiel des Dreiländerecks Deutschland – Polen – Tschechien studierten die Kursteilnehmer zuerst die verschiedenen Schutzgebiete (Landschafts- und Naturschutzgebiete, Natur- und Nationalparks bis hin zu Biosphärenreservaten und Natura-2000-Gebieten) auf sächsischer Seite. Danach wurden auch Daten aus den Nachbarstaaten in die Betrachtung mit einbezogen und deren Verbindungen über die Staatsgrenzen hinweg untersucht. Anhand ausgewählter wandernder Tierarten (Waldmaus, Kreuzotter, Siebenschläfer, Mittelspecht) berechneten die Schüler die möglichen Wanderungsdistanzen zwischen den Schutzgebieten mit Hilfe einer Pufferanalyse. In einem zweiten Schritt wurden die dazwischenliegenden Landschaften auf ökologische Korridore und Barrieren untersucht und mögliche Verbindungswege diskutiert. Obwohl das GIS als Haupt-Arbeitsinstrument für die Teilnehmer weitgehend neu war, agierten die Schüler sehr souverän und arbeiteten sich schnell ein. Es gelang ihnen, komplexe räumliche Zusammenhänge schnell zu erfassen und präzise zu beschreiben. Am Beispiel aufgefundener Lücken im Schutzgebietsnetzwerk wurden Möglichkeiten zur Verbesserung der Vernetzung diskutiert (z. B. Grünbrücken, Tunnel, Strukturelemente wie Feldgehölze und Hecken). Am Ende wurden die Ergebnisse der Analysen in einer Karte dokumentiert. Dr. Ralf-Uwe Syrbe - Institut für Ökologische Raumordnung Dresden

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 Szenarioübung II

Szenarioübung II

SAW-Projekt 2012: "Was wird aus Sachsen im Jahr 2050?"

Was kann Sachsen bis zum Jahr 2050 widerfahren?

Richtlinienkompetenz?
Eine Fähigkeit, die Führungskräfte haben sollten. Das gilt für Klassenlehrer, Wirtschaftslenker, Politiker und viele andere.
Sich rechtzeitig Gedanken über die Zukunft zu machen, unterschiedliche Entwicklungen abschätzen und unerwartete Ereignisse oder Katastrophen (Wild Cards) einplanen und vorausschauend bewerten, das ist eine wissenschaftliche Arbeitsmethode, die sich Szenariotechnik nennt.
In der Grafik vom Szenariotrichter wird diese Form der Zukunftsforschung sehr schön visualisiert. Die Zukunft z. B. Sachsens bis zum Jahre 2050 wird unter günstigsten und ungünstigsten Bedingungen analysiert und vom Trendszenario abweichende eigene Entwicklungsachsen (Szenario A und B) entwickelt. Ein ganz wichtiger Punkt dabei ist die Untersuchung der Veränderung solcher Szenarien, wenn ein unvorhergesehenes Ereignis (z. B. nicht verschliessbare Ölquelle im Golf von Mexiko, Erdbeben in einer dichtbesiedelten Region, Hochwasser in Dresden, komplexe Wandlung politischer Systeme...) eintreten.

 

(aus: http://goldene-zeiten.eu/szenario-trichter.gif; 29.3.2012; 9:15)

Juliane Vowinckel und Dr. Ralf-Uwe Syrbe vom Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung bearbeiteten mit einer Schülergruppe der Klassenstufen 9-11 im Rahmen unserer SAW genau diesen Sachverhalt. Sie stellten uns die wissenschaftliche Arbeitsweise am Beispiel unseres Heimatlandes vor, um zu erproben, wie man mit Entscheidungsträgern solche Szenarien entwickeln kann.

An zwei Tagen jeweils zwei Stunden nahmen wir uns dafür Zeit. Nach einer theoretischen Einführung zu den Ansätzen der Zukunftsforschung (Prognosen, Projektionen, Simulationen, Befragungen) ging es gleich an die Analyse von Schlüsseltriebkräften zukünftiger Entwicklungen. Diese wurden qualitativ und quantitativ im Rahmen eines World Cafés bis zum Jahr 2050 beschrieben. Durch den Einsatz der Methode des World Cafés hatte jeder von uns die Möglichkeit seine Gedanken zur zukünftigen Entwicklung der Schlüsseltriebkräfte einzubringen.

Aus unseren ganz persönlichen Wünschen und Albträumen bestimmten wir zwei Wild Cards, die uns bei der Entwicklung des Szenarios „Was kann Sachsen bis zum Jahr 2050 widerfahren?“ beeinflussen sollten. Wild Cards sind überraschende Störereignisse die plötzlich und unerwartet eintreten können. Sie haben eine geringe Eintrittswahrscheinlichkeit aber eine sehr große Wirkung.

Wir entschieden uns per Abstimmung für:
1. den unerwarteten, volkswirtschaftlich extrem bedeutsamen Fund von Bodenschätzen der neuen Technologien folgend unbedingt großflächig in Sachsen abgebaut werden muss
und für
2. Wasserprivatisierung, Süßwasserquellen werden privatisiert und die damit einhergehenden Folgen könnten enorme Wasserknappheit für einen Großteil der Bevölkerung sein.

Unsere beiden Gruppen beschäftigten sich im weiteren Verlauf mit je einer Wild Card. Die Aufgabenstellungen wurden wie folgt formuliert:
Wären wir in irgendeiner Weise auf die Wild Card vorbereitet?
Wie würde sich die Wild Card auf die Bereiche Ökologie, Ökonomie und Sozio-kulturelles auswirken?
Welche Vorkehrmaßnahmen könnte man treffen, um das Ausmaß in Grenzen zu halten?

In diesem Sinne war diese SAW-Einheit für uns alle eine sinnvolle Übung.

Dr. Ralf-Uwe Syrbe, Juliane Vowinckel und Jan Bockhacker
 

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 Szenarioübung

Szenarioübung

SAW-Projekt 2010/2011: "Was wird aus Sachsen bis zum Jahr 2050?"

Im Rahmen der SAW im April 2010 bestand...

...die Möglichkeit für die Schüler der Jahrgangsstufe neun bis elf an einer zweimal zweistündigen Szenario-Übung zum Thema "Was wird aus Sachsen bis zum Jahr 2050?" teilzunehmen. Die Übung wurde von zwei Mitarbeitern des Leibniz-Instituts für ökologische Raumentwicklung e. V. (Dr. Ralf-Uwe Syrbe und Juliane Vowinckel) als Bestandteil des vom Sächsischen Ministeriums für Kunst und Wissenschaft geförderten Projekts "Landschaft Sachsen 2050" gestaltet und in zwei mal zwei Stunden durchgeführt.
Die Behandlung der Szenariotechnik stellte aus Sicht der Schüler und Lehrer eine interessante Möglichkeit dar, sich mit dieser wissenschaftlichen Methodik der Zukunftsforschung näher zu beschäftigen, die neben geographischen Inhalten auch fachübergreifendes Wissen vermittelt. Das Interesse an dem Thema spiegelte sich unter anderem an der sehr aktiven Beteiligung der Schüler während der Übung und in der Teilnehmerzahl von 20 Personen wieder.

Neben der direkten Vermittlung von Grundlagenwissen zur Szenario-Methode, den Triebkräften
(relativ sicher, relativ unsicher)
Ökonomie Politik-Kultur Ökologie Soziales Wissenschaft-Technik
Im-/Exporte Machtwechsel Tagebau-Rekultivierung Zu-/ Abwanderung Verkehrsentwicklung
Globalisierung Unglücke Klimawandel Bevölkerungsentwicklung Neue Technologien
Rohstoffnutzung Wertewandel
Veränderte Landnutzung Finanzpolitik
Krisen

und der Retroperspektive (wie lebten wir vor 40 Jahren), war die Erstellung eigener Szenarien ein wichtiger Bestandteil des Kurses.

Im Rahmen von vier Fünfergruppen wurden im ersten Teil der Übung normative Szenarien entwickelt, in denen die Schüler ihre Wünsche und Ideen über die Zukunft unseres Bundeslandes vorstellen und diskutieren konnten. Im zweiten Teil erarbeiteten die Schülergruppen dann projektive Szenarien, in denen es stärker auf die anzunehmenden, plausiblen Entwicklungstrends bis zum Jahr 2050 ankam. Die Annahmen der Schüler wurden in jeder Gruppe auf einer gemeinsamen Karte von Sachsen (siehe Bild) und durch Mitschriften festgehalten. Am Ende der zweiten Übung präsentierten die Gruppenvertreter ihre erarbeiteten Szenarien dem gesamten Kurs mit anschließender Diskussion der einzelnen Ergebnisse.

Juliane Vowinckel, Ralf-Uwe Syrbe, Jan Bockhacker

p.s.
Liebe Juliane und lieber Ralf-Uwe,
vielen Dank für die Durchführung dieses interessanten SAW-Projektes!
Jan

 Projektinhalte-Zeitplan

 

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 Antarktisexpedition

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SAW-2009 „Antarktisexpedition”

Das SAW-Projekt „Die erste deutsche Antarktisexpedition durch Erich v. Drygalski.

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 Sicht- und Schallschutz

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SAW-Projekt "Hecke" 2007

Im April 2007 wurde durch viele Schüler, Eltern und Lehrer eine schöne Heckenreihe gepflanzt, die von drinnen und draußen betrachtet, zu einem naturbunten Farbtupfer wächst...