Ökologischer Fußabdruck im Nord-Süd Dialog

Gemeinsam für ein Schulessen der Zukunft

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„Die Füße gehören unter den Tisch!“

Grundsätzlich hat Freiherr von Knigge Recht, aber im St. Benno-Gymnasium kommen nun die Folgen des ökologischen Fußabdruckes auf den Teller der Schüler.


Im letzten Schuljahr wurde der ökologische Fußabdruck der Schule gemessen. Dieses Projekt wurde durch das Katholische Schulwerk St. Benno e.V., dem „Schulförderverein“, koordiniert. Dabei wurden u.a. der CO2-Ausstoß der Schule in Zusammenarbeit mit Wilderness International und mit Unterstützung der Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt ermittelt: Schülerinnen und Schüler nahmen Daten auf, recherchierten im Internet, maßen und bewerteten die Auswirkungen der verschiedensten Facetten des Schulalltages. Ökologie ist das eine – aber den Schulalltag durch die „Öko-Brille“ zu sehen, eröffnet sehr konkret völlig neue Perspektiven und Erkenntnisse.

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 Verglichen mit anderen Schulen kam heraus:


1. Die CO2-Bilanz des Schulgebäudes ist sehr erfreulich. Dies ist der Vorteil eines recht neuen und modernen Gebäudes mit fortschrittlicher Gebäudetechnik. Auf dem Dach arbeitet eine groß dimensionierte Solaranlage, deren Installation auch eine Gemeinschaftsinitiative von Schulwerk, Eltern und Schule war.


2. Die Mobilität der Schüler hat erhebliche Auswirkungen:
Als einziges katholisches Gymnasium weit und breit ist der Einzugsbereich der Schule sehr groß, aus dem die Schüler kommen. Hier wurde der Wert des Öffentlichen Personennahverkehrs für die CO2-Bilanz deutlich.
Die internationalen Schulpartnerschaften und Schüleraustausche am St. Benno-Gymnasium schlagen in der CO2-Bilanz durchaus bedenklich zu Buche. So wird jedoch die Welt für die Schülerinnen und Schüler praktisch erfahrbarer als durch den bloßen Einsatz des Internets.


3. Aber, dass der ökologische Fußabdruck auch ganz besonders durch die Küche „latscht“, war für die Schüler, die Lehrer und auch die Eltern ein nachhaltiges Ergebnis, mit denen viele so nicht gerechnet hatten.


Besonders beim Essen kann vieles ökologischer gestaltet werden:


> Je weniger Fleischanteil, desto weniger CO2-Ausstoß.
> Je mehr regionale Zutaten und mehr saisonale Akzente berücksichtigt werden, desto weniger CO2-Verbrauch.
> Je frischer gekocht wird, umso weniger CO2.
> Je weniger Essen (Essenreste) weggeschmissen werden, desto weniger CO2.


Das Schulessen wurde damit als wesentliche „CO2-Stellschraube“ wahrgenommen: Hier können wir als Schule und jeder einzelne von uns etwas tun.

Bereits in diesem Schuljahr wurde es konkret: Schüler, Eltern und Lehrer machten sich in ihren jeweiligen Gremien und auch gemeinsam Gedanken. Eine Eigenproduktion, sprich selbst kochen, schied als Möglichkeit schnell aus: Die räumlichen Kapazitäten geben das vor Ort nicht her.


Das Schulessen wurde bisher von einem externen Caterer bereitgestellt. Mit diesem Caterer wurde das Gespräch gesucht. Und siehe da, der Caterer bringt sich mit Vorschlägen und Ideen in diesem Prozess kreativ mit ein.


In diesem Entwicklungsprozess arbeiten nun Klassen und Klassenvertreter, Schülervertreter (SMV), Schulleitung, Lehrer, Eltern (Elternrat), Schulwerk und Caterer mit. Im St. Benno-Gymnasium hat damit die sonst oft in vielen Schulgremien so ermüdende „22-Uhr-30-Frage nach dem Caterer“ eine eher muntere Wirkung.


Erste Anschaffungen (Kombidämpfer) für eine schonende Zubereitung von Teilkomponenten vor Ort sind schon realisiert worden. Pläne für die Errichtung einer Salatbar existieren bereits, die Umstellung auf eine Selbstbedienung in Gestaltung eines Buffets steht schon fest. So wird versucht werden, das Wegwerfen von Speisen zu reduzieren, da es keine Fertigportionierung mehr geben wird.


Ernährung und Ernährungsverhalten steht nun nicht nur auf dem Speiseplan, sondern auch im Lehrplan des St. Benno-Gymnasiums.


„Viele Köche verderben den Brei"? Nicht bei uns! Dieses „ökologisch begonnene Projekt“ hat stattdessen eine muntere kommunikative Seite zwischen den verschiedenen Schulgremien entfaltet: Der Elternrat hat den Prozess ein Stück weit in die Hand genommen, das Schulwerk begleitet und fördert die Initiativen. Schüler, Schulleitung, Eltern und Lehrer diskutieren und planen mit dem Caterer.


… und jeder der Beteiligten hat schon einen Vorgeschmack, dass die Resultate der gemeinsamen Arbeit „durch ihren Magen gehen“, schmecken werden und sich positiv auf CO2-Bilanz und auswirken werden. Wenn der ökologische Fußabdruck auf dem Teller landet, is(s)t es wohl appetitlicher, als es sich zunächst mal anhört …