Schule als lernende Institution

„Erziehung ist Liebe und Vorbild und sonst nichts”

(Pestalozzi)

Im Jahr 1991 wurde das St. Benno-Gymnasium als erstes Gymnasium Sachsens gegründet; als freie Schule wollte die Schulgemeinde die Entwicklung des Gymnasiums selbst gestalten. In den vergangenen Jahren war für alle Lehrer, aber auch Eltern und Schüler selbstverständlich, dass man "auf dem Weg" ist und selbst lernen muss. Inzwischen gibt es eine festeOrganisationsstruktur, die diesen Lernprozess fördert und immer wieder neue Ideen als Antwort auf sich wandelnde Bedingungen entstehen lässt.

In einer demokratischen Schulleitungsstruktur zeichnen der Schulleiter, sein Stellvertreter und der Pädagogische Leiter sowie die Stufenberater für die Organisation der Prozesse verantwortlich. Von Anfang an wurde dafür Sorge getragen, dass alle am Schulleben Beteiligten den Schulentwicklungsprozess verantwortlich mitgestalten. Dies eröffnet einen großen Entwicklungsspielraum für neue Strukturen und deren Erprobung, dazu gehören u. a. Formen des fachübergreifenden und Fächer verbindenden Unterrichts sowie der Freiarbeit. Durchgängig folgen die Mitwirkungsordnungen diesem demokratischen Prinzip. Der Schulgemeinderat ist das wichtigste Gremium, er trifft die grundsätzlichen Entscheidungen. In allen Gremien sind Eltern, Schüler und Lehrer vertreten; z. B. nehmen an Fachschaftssitzungen Vertreter aller drei Gruppen teil. Um die pädagogische Weiterentwicklung der Schule als gemeinsame Sache von Schulleitung und Kollegium zu stärken, wurde ein "Schulentwicklungsteam"[1] (SET) etabliert. Aus den Reihen der Lehrer wird das SET gewählt, zu dessen Aufgaben die Initiierung, Organisation und Moderation von Schulentwicklungsprozessen sowie die Begleitung und Evaluation einzelner Schulprojekte gehört. Das SET arbeitet sehr eng mit dem Pädagogischen Leiter zusammen.

Am St. Benno-Gymnasium haben wir neben dem stellvertretenden Schulleiter und ständigen Vertreter, der die Verwaltung der Schule verantwortet, bewusst die Stelle des Pädagogischen Leiters als weiteren Stellvertreter des Schulleiters eingerichtet. Diese institutionelle Verankerung ist auch ein Ausdruck für die Verbindlichkeit unserer pädagogischen Vision. Funktion des Pädagogischen Leiters ist die Entwicklung und Sicherung einer pädagogischen Profilierung unserer Schule in Zusammenarbeit und Auseinandersetzung mit allen beteiligten Gruppen.

Weitere Aufgaben des Pädagogischen Leiters sind Repräsentation der Pädagogik nach außen, Weitergabe unserer pädagogischen Erfahrungen, Beratung, Konfliktmoderation und Fortbildung.
Um die Qualität des Unterrichts ständig zu verbessern, gibt es bei uns regelmäßig schulinterne Fortbildungen zu den unterschiedlichsten Gebieten (s. u.). Im Mittelpunkt steht dabei der ganz individuelle Fortbildungsbedarf der Kollegen. Beispielsweise kommen die Kollegen der Unterstufe periodisch zu einem Arbeitskreis "Werteerziehung" zusammen, um gemeinsame Wege in der Erziehung zu Selbstständigkeit, Verantwortung, Aufrichtigkeit, Kreativität, Konflikt- und Beziehungsfähigkeit zu suchen und zu finden. Eine ganze Reihe von Kollegen nutzte bisher die Möglichkeit zur Teilnahme am Fortbildungs programm "Erwachsen werden" des Lions-Clubs.
Neben schulinternen Fortbildungen für kleinere Lehrergruppen (Fachschaften, Klassenlehrer, Stufenlehrer, Beratungslehrer) finden jährlich Pädagogische Tage für das gesamte Kollegium statt. In diesen Fortbildungen beschäftigen wir uns mit sozial-kommunikativen Themen, mit Unterrichtsentwicklung und ~atmosphäre, mit Werteerziehung und personaler Kompetenz (s. Anlage).