File was not load. Resize file after loadingFile was not load. Resize file after loading

Szenarioübung II

SAW-Projekt 2012: "Was wird aus Sachsen im Jahr 2050?"

Was kann Sachsen bis zum Jahr 2050 widerfahren?

Richtlinienkompetenz?
Eine Fähigkeit, die Führungskräfte haben sollten. Das gilt für Klassenlehrer, Wirtschaftslenker, Politiker und viele andere.
Sich rechtzeitig Gedanken über die Zukunft zu machen, unterschiedliche Entwicklungen abschätzen und unerwartete Ereignisse oder Katastrophen (Wild Cards) einplanen und vorausschauend bewerten, das ist eine wissenschaftliche Arbeitsmethode, die sich Szenariotechnik nennt.
In der Grafik vom Szenariotrichter wird diese Form der Zukunftsforschung sehr schön visualisiert. Die Zukunft z. B. Sachsens bis zum Jahre 2050 wird unter günstigsten und ungünstigsten Bedingungen analysiert und vom Trendszenario abweichende eigene Entwicklungsachsen (Szenario A und B) entwickelt. Ein ganz wichtiger Punkt dabei ist die Untersuchung der Veränderung solcher Szenarien, wenn ein unvorhergesehenes Ereignis (z. B. nicht verschliessbare Ölquelle im Golf von Mexiko, Erdbeben in einer dichtbesiedelten Region, Hochwasser in Dresden, komplexe Wandlung politischer Systeme...) eintreten.

 

(aus: http://goldene-zeiten.eu/szenario-trichter.gif; 29.3.2012; 9:15)

Juliane Vowinckel und Dr. Ralf-Uwe Syrbe vom Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung bearbeiteten mit einer Schülergruppe der Klassenstufen 9-11 im Rahmen unserer SAW genau diesen Sachverhalt. Sie stellten uns die wissenschaftliche Arbeitsweise am Beispiel unseres Heimatlandes vor, um zu erproben, wie man mit Entscheidungsträgern solche Szenarien entwickeln kann.

An zwei Tagen jeweils zwei Stunden nahmen wir uns dafür Zeit. Nach einer theoretischen Einführung zu den Ansätzen der Zukunftsforschung (Prognosen, Projektionen, Simulationen, Befragungen) ging es gleich an die Analyse von Schlüsseltriebkräften zukünftiger Entwicklungen. Diese wurden qualitativ und quantitativ im Rahmen eines World Cafés bis zum Jahr 2050 beschrieben. Durch den Einsatz der Methode des World Cafés hatte jeder von uns die Möglichkeit seine Gedanken zur zukünftigen Entwicklung der Schlüsseltriebkräfte einzubringen.

Aus unseren ganz persönlichen Wünschen und Albträumen bestimmten wir zwei Wild Cards, die uns bei der Entwicklung des Szenarios „Was kann Sachsen bis zum Jahr 2050 widerfahren?“ beeinflussen sollten. Wild Cards sind überraschende Störereignisse die plötzlich und unerwartet eintreten können. Sie haben eine geringe Eintrittswahrscheinlichkeit aber eine sehr große Wirkung.

Wir entschieden uns per Abstimmung für:
1. den unerwarteten, volkswirtschaftlich extrem bedeutsamen Fund von Bodenschätzen der neuen Technologien folgend unbedingt großflächig in Sachsen abgebaut werden muss
und für
2. Wasserprivatisierung, Süßwasserquellen werden privatisiert und die damit einhergehenden Folgen könnten enorme Wasserknappheit für einen Großteil der Bevölkerung sein.

Unsere beiden Gruppen beschäftigten sich im weiteren Verlauf mit je einer Wild Card. Die Aufgabenstellungen wurden wie folgt formuliert:
Wären wir in irgendeiner Weise auf die Wild Card vorbereitet?
Wie würde sich die Wild Card auf die Bereiche Ökologie, Ökonomie und Sozio-kulturelles auswirken?
Welche Vorkehrmaßnahmen könnte man treffen, um das Ausmaß in Grenzen zu halten?

In diesem Sinne war diese SAW-Einheit für uns alle eine sinnvolle Übung.

Dr. Ralf-Uwe Syrbe, Juliane Vowinckel und Jan Bockhacker