
The Nest in Kenia
Hilfsprojekt für Kinder von inhaftierten Müttern
Armut, Unwissenheit und polizeiliche Willkür sind die meisten Gründe für die Inhaftierung von Frauen in Kenia. Die wenigsten Insassinnen im Frauengefängnis sind wirklich kriminell. The Nest betreut die Kinder, wenn die Mütter im Gefängnis sind und hilft den Frauen bei der Reintegration nach der Entlassung.
Die Last auf den Schultern der Frauen
Viele Frauen in Kenia haben keine schulische Ausbildung. Dennoch sind sie oft alleine für das Überleben der Familie verantwortlich. Von ihren Männern verlassen, mit einer großen Schar an Kindern alleine, nehmen die Frauen mit Schwarzarbeit, Prostitution und unangemeldetem Kleingewerbe den täglichen Kampf gegen Hunger, Perspektivlosigkeit und Verzweiflung auf. Geduld und Liebe für die Kinder bleiben auf der Strecke. Werden die Mütter inhaftiert, aus Willkür oder rechtens, sind die Kinder komplett auf sich allein gestellt.
The Nest - Hilfe für die Kinder der Gefängnismütter
1997 gründete die Deutsche Irene Baumgartner das Projekt „The Nest“ in der Nähe Nairobis mit dem Ziel, diesen Kinder ein zu Hause zu geben. „The Nest“ ist das einzige Projekt in Kenia, das sich speziell um „Gefängnismütter“ und deren Kinder kümmert. Bis zu 90 Kinder und 10 Mütter werden heute von drei Sozialarbeitern, drei Krankenschwestern, zwei Lehrern und 16 Hausmüttern oder -vätern betreut. Im Kinderheim in Limuru finden Kinder, deren Mütter im Gefängnis sind, ein befristetes zu Hause. Die Kinder sind bei ihrer Ankunft oft verwahrlost und haben schlimmes erlebt. Sie brauchen viel Liebe und Zuneigung. Sie sind zwischen einem und 18 Jahren alt und besuchen den heimeigenen Kindergarten oder die heimeigene Grundschule. Den älteren Kindern wird der Schulbesuch in einer umliegenden Schule ermöglicht.
Das Halfway-House – Reintegration der Mütter
2001 startete das „Prison Programme“, das Gefängnisprogramm, Sozialarbeiterinnen besuchen die Mütter in den Gefängnissen, auch die Kinder können ihre Mütter alle drei Monate besuchen. So wird einerseits die Bindung zwischen Müttern und Kindern aufrecht erhalten zugleich arbeiten die Frauen schon während der Haft an einer Perspektive für die Zeit nach der Entlassung. 2005 wurde das Halfway-House als Reintegrations- und Zusammenführungsort eröffnet. Nach der Haft leben die Mütter dort mit ihren Kindern zusammen. Sozialarbeiter geben Hilfestellungen beim Umgang mit den Kindern, bei der Suche nach Arbeit und nach einem zu Hause. Nicht alle Frauen nehmen das Angebot an, aber die, die bleiben, schaffen oft den Schritt in die Legalität und können sich wieder um ihre Kinder kümmern.
Website The Nest www.thenesthome.org