Schulen im Sudan (ehemaliges Projekt)

Aufbau von Schulen für rückkehrende Kriegsflüchtlinge im Südsudan

Das erste Projekt des Jesuiten-Flüchtlingsdienstes (JRS) im Norden von Uganda ist bereits abgeschlossen, dort wurden erfolgreich Schulen und Ausbildungsstätten für sudanesische Flüchtlingswaisen aufgebaut, die zwischenzeitlich an den Staat übergeben wurden.

40.000 von 60.000 Flüchtlingen sind mittlerweile wieder in ihre Orte Kajo Keji und Nimule im Südsudan zurückgekehrt. Ziel ist hier der Auf- und Ausbau von primary und secondary schools, der Lehrerfortbildung sowie Schulgeldhilfe für Bedürftige. Die Mission des JRS ist erst erfüllt, wenn die Flüchtlinge nach 15 Jahren wieder erfolgreich in ihrer alten Heimat Fuß gefasst haben.

Ein Beispiel für die Wiederbelebung solcher Schulen ist die jesuitische Loyola-Oberschule im Südsudan. Die ostafrikanischen Jesuiten gründeten sie Anfang der 1980er Jahre, unterstützt von der US-amerikanischen Jesuitenprovinz Detroit. Die neue Bildungsstätte sollte der einheimischen Bevölkerung zu besserem Lebensstandard verhelfen – selbst heute können nur 27 Prozent der Bevölkerung im Südsudan lesen und schreiben.
Doch die Schule liegt in Wau, einer Großstadt, die im zweiten sudanesischen Bürgerkrieg (1983-2005) von Flüchtlingslagern umgeben und heftig umkämpft war. So musste die Einrichtung nach nur zweijähriger Arbeit wegen der unsicheren Lage im Land bereits 1984 wieder schließen. 22 Jahre lang blieb sie außer Betrieb; die Armee hielt die Gebäude besetzt.

Nach dem Friedensabkommen öffnete die Loyola Secondary School neu im Jahr 2006. Die Jesuiten in Wau bauten sie nach und nach wieder zum vollen Betrieb auf. Heute unterrichtet die weiterführende Schule 450 Mädchen und Jungen. Im Jahr 2012 arbeiteten 29 Laienlehrer, fünf Jesuiten und sechs Hilfskräfte im Haus. 15 Fächer stehen auf dem Programm, darunter Englisch, Arabisch, Mathematik, Physik, Religion, Technik und Sozialkunde. Die Jesuiten legen dabei großen Wert auf die spirituelle Entwicklung der Jugendlichen. Erziehung und Schulalltag fußen auf Werten wie Gerechtigkeit, Nächstenliebe, Toleranz, Versöhnung und Frieden.

Vor kurzem weihte die Loyola-Oberschule sechs neue Klassenzimmer ein. Hauptaufgabe ist im Moment, das Grundstück einzuzäunen und gut zu bewachen. Für die Zukunft liegt der Schulleitung am Herzen, neue Lehrbücher anzuschaffen, bedürftige Schüler finanziell zu unterstützen und feste Lehrergehälter garantieren zu können. Zu den Wünschen zählen der Bau eines Verwaltungsgebäudes und eines Labors, außerdem der Ausbau der Solarenergieversorgung für die Schule und die Jesuitenkommunität.

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